Gesellschaftsrecht in der heutigen Zeit.
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Unsere Anwältinnen und Anwälte für Gesellschaftsrecht in Den Haag stehen Ihnen in den gesamten Niederlanden zur Verfügung
Fragen & Antworten
Wie gründe ich ein Unternehmen in den Niederlanden?
Die Gründung eines Unternehmens in den Niederlanden beginnt mit der Wahl der Rechtsform, z.B. BV (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) oder NV (Aktiengesellschaft). Sowohl für die BV als auch für die NV ist eine notarielle Urkunde erforderlich, in der die Satzung festgelegt wird. Die Satzung enthält unter anderem Bestimmungen über den Gegenstand des Unternehmens, die Verteilung der Aktien und die Rechte der Aktionäre. Sobald die Urkunde erstellt ist, wird die Gesellschaft bei der Handelskammer (CoC) eingetragen. Bei der Gründung einer BV muss ein Gründungskapital eingezahlt werden, das seit 2012 auch symbolisch sein kann (z.B. ein Euro). Außerdem wird ein Aktionärsregister angelegt, aus dem hervorgeht, wem die Aktien gehören und wie sie verteilt sind. Die Gesellschaften müssen auch steuerlichen und administrativen Verpflichtungen nachkommen, wie z.B. die Beantragung einer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bei den Steuerbehörden.
Welche Haftungsrisiken bestehen für den Geschäftsführer?
Geschäftsführer können persönlich haftbar gemacht werden, wenn sie ihre Pflichten nicht ordnungsgemäß erfüllen. Dies wird als Geschäftsführerhaftung bezeichnet und kann in Situationen wie Missmanagement, Insolvenz oder Nichteinhaltung gesetzlicher oder behördlicher Verpflichtungen auftreten. Im Falle von Missmanagement kann ein Geschäftsführer für die Schulden des Unternehmens haftbar gemacht werden. Darüber hinaus kann im Falle einer Insolvenz der Insolvenzverwalter beurteilen, ob in den letzten drei Jahren vor der Insolvenz Missmanagement stattgefunden hat, was zu einer persönlichen Haftung führen kann. Vorstandsmitglieder können sich dagegen schützen, indem sie ordnungsgemäße Aufzeichnungen führen, rechtzeitig Bericht erstatten und sicherstellen, dass sie im besten Interesse des Unternehmens handeln. Es ist auch möglich, eine Haftpflichtversicherung für Vorstandsmitglieder abzuschließen, die im Schadensfall Schutz bietet.
Wie wird ein Gesellschaftervertrag erstellt?
Eine Aktionärsvereinbarung ist ein Dokument, das die gegenseitigen Vereinbarungen zwischen den Aktionären eines Unternehmens regelt. Obwohl gesetzlich nicht vorgeschrieben, bietet dieses Dokument Schutz und Klarheit, insbesondere in Situationen, in denen Konflikte auftreten können. Die Vereinbarung enthält Bestimmungen über Stimmrechte, Gewinnausschüttungen (Dividenden), die Übertragung von Aktien und das Verfahren bei Streitigkeiten zwischen Aktionären. Die Ausarbeitung einer Aktionärsvereinbarung erfordert oft eine individuelle Anpassung, da jedes Unternehmen und jede Aktionärsstruktur einzigartig ist. Sie kann Vereinbarungen zum Schutz von Minderheitsaktionären, eine Ausstiegsklausel für den Verkauf von Anteilen und mögliche Wettbewerbsverbotsklauseln enthalten. Da eine Aktionärsvereinbarung in der Regel nicht öffentlich ist, bietet sie mehr Flexibilität als die Satzung, die über die Handelskammer öffentlich zugänglich ist. Es ist ratsam, bei der Ausarbeitung einer Aktionärsvereinbarung Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass sie klar und durchsetzbar ist.
Welche Regeln gelten für Fusionen und Übernahmen?
Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, M&A) unterliegen je nach den beteiligten Unternehmen einer Kombination aus nationalem und internationalem Recht. Es gibt verschiedene Arten von Fusionen, z.B. die rechtliche Fusion, bei der zwei Unternehmen zu einer rechtlichen Einheit verschmelzen, oder die Aktienfusion, bei der ein Unternehmen die Aktien eines anderen Unternehmens erwirbt. Übernahmen können durch den Kauf von Anteilen oder Vermögenswerten erfolgen. Ein wesentlicher Bestandteil von Fusionen und Übernahmen ist die Due Diligence, bei der der Käufer die finanzielle, rechtliche und operative Situation des Zielunternehmens prüft, um mögliche Risiken zu identifizieren. Neben diesen verfahrensrechtlichen Aspekten spielen auch wettbewerbsrechtliche Vorschriften eine Rolle, insbesondere wenn die Fusion oder Übernahme zu einer starken Konzentration von Marktanteilen führt. In den Niederlanden kann die Behörde für Verbraucher und Märkte (ACM) eingreifen, wenn eine Fusion oder Übernahme den Wettbewerb auf dem Markt verzerrt. Auch die Aktionäre spielen eine wichtige Rolle, da ihre Zustimmung häufig erforderlich ist, um eine Fusion oder Übernahme abzuschließen. Schließlich können bei internationalen Transaktionen auch ausländische Investitionsgesetze zu berücksichtigen sein. Schließlich gibt es sektorspezifische Gesetze und Vorschriften.
Was sind die Rechte und Pflichten der Aktionäre?
Aktionäre haben sowohl Rechte als auch Pflichten in einem Unternehmen. Eines der wichtigsten Rechte ist das Stimmrecht, das es den Aktionären ermöglicht, auf der Jahreshauptversammlung über wichtige Entscheidungen abzustimmen, z. B. über die Ernennung von Direktoren, die Genehmigung des Jahresabschlusses und Entscheidungen über Fusionen und Übernahmen. Aktionäre haben auch das Recht auf Dividenden, d. h. auf einen Anteil am Gewinn des Unternehmens, sofern das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet hat und genügend Rücklagen vorhanden sind, um Dividenden auszuschütten. Darüber hinaus haben Aktionäre ein Recht auf Informationen, die ihnen Einblick in die Angelegenheiten der Gesellschaft geben. Dieses Informationsrecht umfasst den Erhalt des Geschäftsberichts und anderer Finanzunterlagen.
Auf der anderen Seite haben Aktionäre auch Pflichten, wie z.B. die Pflicht zur Einzahlung des eingezahlten Aktienkapitals. In bestimmten Fällen, z. B. bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, können die Anteilseigner auch verpflichtet sein, zu einem etwaigen Defizit beizutragen, obwohl ihre Haftung grundsätzlich auf den Betrag ihrer Einlage beschränkt ist. Darüber hinaus müssen sich die Aktionäre an die Satzung der Gesellschaft und an die in einer Aktionärsvereinbarung getroffenen Vereinbarungen halten.
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